Ernst Thälmann,
bedeutender Führer der deutschen und internationalen
Arbeiterbewegung, geboren 1886, ermordet 1944. 1903 wurde er Mitglied
der Sozialdemokratischen Partei, 1904 des Transportarbeiterverbandes.
Während des 1.Weltkrieges betrieb er intensive antimilitaristische Agitation
an der Front. 1917 trat Thälmann der USPD bei, 1919 wurde er
Vorsitzender der USPD-Ortsgruppe Hamburg und wirkte in dieser Funktion
für die Vereinigung mit der KPD. Der Vereinigungsparteitag 1920 wählte ihn
in die Parteiführung. 1923 leitet er den Hamburger Aufstand. Seit 1924 war
er Reichstagsabgeordneter und Mitglied des Exekutivkomitees der
Kommunistischen Internationale. Unter Thälmanns Vorsitz (seit 1925 )
entwickelte sich die KPD endgültig zu einer starken,eng mit den Massen
verbundenen marxistisch-leninistischen Partei. Im Kampf gegen den
Faschismus beschloß die Partei auf seine Initiative 1930 das ''Programm
zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes'' und 1932 die
Bildung der Antifaschistischen Aktion. Am 3.3.1933 wurde Thälmann
verhaftet. Standhaft ertrug er 11 Jahre faschistischen Kerker, bis ihn die SS
im Konzentrationslager Buchenwald ermordete.
Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1988
65.Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, Treptower Park 8.Mai 2010
Im zentralen Teil des Ehrenmals erstrecken sich längs der Mittelachse fünf eingefaßte Rasenflächenuf steinernem Sockel liegen hier fünf gegossene Kranzgebinde. Hier ruhen die sterblichen Überreste von 4800 Gefallenen. Weitere 200 Kämpfer der Sowjetarmee sind im Hügel des Mausoleums zur ewigen Ruhe gebettet. Zu beiden Seiten des Ehrenhains stehen etwas erhöhtje acht Steinsarkophage. Auf Basreliefs ist hier der opferreiche Kampf der Völker der Sowjetunion dargestellt, die den Sieg über das faschistische System des Terrors und des Rassismus mit einem ungeheuer großen Preis bezahlen mußten. Über 20 Millionen Sowjetmenschen fielen auf den Schlachtfeldern von Moskau bis Berlin, wurden unter den Trümmern zerstörter Städte und Dörfer begraben, in okkupierten Gebieten erschossen oder in faschistischen Konzentrationslagern ermordet. Die auf den Reliefs realistisch gestalteten Episoden zeigen die heldenhaften Verteidiger von Leningrad, Odessa und Sewastopol; sie würdigen den Heldenmut der Partisanen im Hinterland des verbrecherischen Feindes, sie ehren die heroischen Arbeitstaten der Sowjetmenschen für die Front, sie setzen dem Hauptorganisator des Sieges und Führers der Sowjetvölker, der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, steinerne Denkmäler.
Der Ehrenhügel, der das zylindrische Mausoleum mit dem Hauptmonument des Sowjetsoldaten trägt, ist den uralten Heldengräbern der Donebene nachgestaltet. Der optische und inhaltliche Höhepunkt der gesamten Anlage ist die 11,60 m hohe Hauptskulptur: Voll gesammelter Ruhe und innerer Kraft umfaßt der Sowjetsoldat mit seiner linken Hand ein gerettetes Kind; die rechte Hand umgreift das gesenkte Schwert, unter dem Teile des zerschlagenen Hakenkreuzes zu erkennen sind, unter dessen Zeichen der erste sozialistische Staat der Menschheitsgeschichte zerschlagen werden sollte. Über eine Treppe gelangen die Besucher in den Kuppelsaal des Mausoleums, in dem ein Mosaikbild des Kunstmalers Gorpenko Vertreter der 16 Unionsrepubliken darstellt, die ihrer Gefallenen gedenken. An der Decke befindet sich der in Kristall nachgebildete Orden des Sieges der UdSSR. In der Mitte ruht auf einem Säulenstumpf aus schwarzem Stein das Ehrenbuch mit den über 5000 Namen der hier in Gemeinschaftsgräbern bestatteten Sowjetsoldaten. Als am 8.Mai 1945 der Sieg der Sowjetunion und ihrer Verbündeten über den faschistischen deutschen Imperialismus mit der bedingungslosen Kapitulation der Hitlerwehrmacht besiegelt wurde, gehörte die Umbettung der gefallenen Kämpfer der Sowjetarmee zu den Aufgaben der Militäradministration.
Während des blutigen Kampfes bei der Befreiung Berlins waren überall im Stadtgebiet gefallene Sowjetsoldaten beigesetzt worden. Zahlreiche Berliner gaben Hinweise auf solche Gräber; so konnten 13200 Gafallene im Park von Pankow-Schönholz und über 5000 im Treptower Park beigesetzt werden. An den Gemeinschaftsgräbern in Treptow wurde zunächst ein provisorischer Gedenkstein mit folgender Inschrift errichtet: "Unsterbliche Opfer, die für uns gebracht, die uns befreit aus faschistischer Nacht, Opfer uns allen zur mahnenden Lehre - Ewiger Ruhm Euch und ewige Ehre".
Der Militärrat der sowjetischen Truppen in Deutschland schrieb 1946 einen Wettbewerb zum Entwurf der Gedenkstätte im Treptower Park aus, an dem sich 52 Kollektive beteiligten. Den Siegern dieser Ausschreibung, dem 1947 verstorbenen Bildhauer Jewgeni Viktorowitsch Wutschetitsch und dem Hauptarchitekten Jakow B. Belopolski wurde für die Arbeit am Treptower Ehrenhain der Staatspreis der UdSSR verliehen. Der Bildhauer Wutschetitsch war selbst Frontsoldat. Sein Ziel war es, mit dem Ehrenmal ein bleibendes Andenken an das Heldentum und den Opfermut der Sowjetsoldaten zu schaffen, das die wahrhaft weltbewegende Bedeutung ihrer Befreiungstat zum Ausdruck bringt. "Im Mittelpunkt der Darstellung sollte der Frontsoldat stehen, ein Mensch in Uniform, der nur deshalb die Waffe führte, weil er die Heimat verteidigte", so beschrieb der Bildhauer sein Anliegen. "Seine Gestalt sollte den Sie verkörpern, aber nicht in pompösem Triumph erstarren; sie sollte an die Gefallenen erinnern, doch ebenso den Blick auf die Zukunft richten. Trauer und Optimismus, unerbittliche Dramatik und bewegende Menschlichkeit - das waren einige der Komponenten, die es zu verschmelzen galt. Das Ganze war nach unserer Zielsetzung dazu bestimmt, kommenden Zeiten einen Begriff vom moralischen Antlitz des Kämpfers zu vermitteln, vom Ideal, von der inneren Schönheit seines Handelns in historisch konkreter Situation."
Die Errichtung des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park geht auf einen Vorschlag von Wilhelm Pieck zurück. Er schlug als Standort diesen Park vor, der früher nicht nur Erholungsort, sondern auch Traditionsstätte der kämpfenden Arbeiterklasse war. Im Treptower Park sprachen bei Kundgebungen des Berliner Proletariats Karl Liebknecht, Clara Zetkin und Ernst Thälmann. Der Mitschöpfer des Ehrenmals Belopolski erklärte in einem Interview: "Es ging uns in Treptow darum, alles Pomphafte, Gekünstelte zu vermeiden. Der kämpfende Soldat war Blut vom Blute unseres Volkes. Seine Liebe zur sozialistischen Heimat, die aufopferungsvolle Liebe dieser Heimat zu ihren Söhnen - das ist ein Thema, das noch die Herzenspäter geborener Generationen anrührt."
Alljährlich legen am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow - am Tag der
Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die ruhmreiche Sowjetarmee, am
Nationalfeiertag der DDR, am Jahrestag der Großen Sozialistischen
Oktoberrevolution und am Tag der Sowjetarmee - Bürger aus allen
Schichten der Bevölkerung, Delegationenaus den sozialistischen Betrieben
der Hauptstadt, den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften,
den Schulen und Institutionen, an ihrer Spitze die Repräsentanten der
Partei- und Staatsführung der DDR, Kränze nieder.
BERLIN Hauptstadt der DDR A bis Z
VEB F.A.Brockhaus Verlag Leipzig 1976
S.165 - 169
Am Rande des Volksparks Friedrichshain, mit Zugang von der
Friedenstraße, befindet sich die Gedenkstätte für die Interbrigadisten, jene
600 deutsche Antifaschisten, die in den Jahren 1936/38 in den
Internationalen Brigaden gemeinsam mit dem spanischen Volk gegen den
Faschismus kämpften und dabei ihr Leben ließen. Den Mittelpunkt der
Gedenkstätte bilden eine bronzene Reliefstele mit Motiven aus dem
spanischen Freiheitskampf, geschaffen von dem Berliner Bildhauer
Siegfried Krepp, und die 6m hohe Plastik eines Spanienkämpfers,
geschaffen von Prof. Fritz Cremer. Die Gedenkstätte wurde am
7.September 1968, dem Vorabend des Gedenktages für die Opfer des
Faschismus, feierlich eingeweiht.
BERLIN Hauptstadt der DDR A bis Z
VEB F.A.Brockhaus Verlag Leipzig 1976
S.85
Im Volkspark Friedrichshain, Zugang vom Leninplatz und von der Leninallee,
liegt der Friedhof der Märzgefallenen. Hier sind 184 Barrikadenkämpfer der
Märzrevolution von 1848, die von der preußischen Reaktion ermordet
wurden, zur letzten Ruhe gebettet worden. Ein Gedenksteinin der Mitte des
Friedhofes hält die Namendieser revolutionären Kämpfer für die Nachwelt
fest. Dieser Friedhof gehört seit dem Jahre 1848 zu den Traditions- und
Demonstrationsstätten der Berliner Arbeiter. Am Eingang zum Friedhof
verweisen drei Gedenkplatten darauf, daß hier auch Kämpfer der
Novemberrevolution von 1918,Spartakuskämpfer und Rote Matrosen
beigesetzt wurden. An den Gräbern dieser Vorkämpfer für Frieden und
Sozialismus sprach Karl Liebknecht die zukunftsweisenden historischen
Worte: "Gründet fest die Herrschaft der Arbeiterklasse! Seid entschlossen
gegen jeden, der sich ihr widersetzt! Auf zur proletarischen, zur
sozialistischen Revolution." Der Erinnerung an die Roten Matrosen ist eine
Plastik des Bildhauers Hans Kies, "Der Rote Matrose", gewidmet, die am
Friedhofseingang aufgestellt ist.
BERLIN Hauptstadt der DDR A bis Z
VEB F.A.Brockhaus Verlag Leipzig 1976
S.69
Gewidmet den Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbis. Zwei der Anführer des Aufstands in der deutschen Hochseeflotte im Kriegshafen von Wilhelmshaven im August 1917. Außerdem werden die Kämpfer des Matrosenaufstandes in Kiel im November 1918 geehrt.
Der Sockel mit Relief zum Matrosenaufstand wurde 1970 von R.Dietrich geschaffen. Unter dem Sockel befand sich bis in die 80er Jahre ein Traditionskabinet. Die ca. 9 m hohe und fast 40 Tonnen schwere Bronzeplastik wurde 1977 von W.Eckardt entworfen und in Leningrad gegossen.
An der Stirnseite des Sockels findet sich folgende Inschrift.
''Und ob wir dann noch leben werden wenn es erreicht wird
leben wird unser Programm. Es wird die Welt der erlösten
Menschheit beherrschen trotz Alledem.'' Karl Liebknecht
In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich seit Oktober 1967
die Flamme der Revolution mit folgendem Schriftzug.
November 1918 Rote Matrosen hissten *
auf ihren Schiffen die Fahne der Revolution
Oktober 1967 * Matrosen der Baltischen Rotbanner Flotte
uebergaben der Jugend der DDR die ewige Flamme der grossen
sozialistischen Oktoberrevolution aus der Heldenstadt Leningrad.
16.April 2011 Rostock Reutershagen zum 125.Geburtstag von Genosse Thälmann.
Der Entwurf des Leipziger Künstlers Prof. Walter Arnold wurde Ende 1960 angenommen. Der Grundsteinlegung am 16. April 1961 anlässlich des 75. Geburtstages von Ernst Thälmann unter großer Beteiligung der Stralsunder Bevölkerung stand nichts mehr im Wege. Im März 1962 waren die Außenanlagen fertig gestellt und am 18. August 1962 konnte das Denkmal von der Tochter Ernst Thälmanns eingeweiht werden. Die Ernst Thälmann Straße wurde nach der Konterrevolution in Sundpromenade umbenannt.
24.02.2013